Hochgeachteter Herr Schultheiß!
In der letzten Stunde ist Wetli von dem in der Redaction mit ihm vereinbarten Vertragsentwurfe, in welchem lediglich die Summen als sein einseitiger Vorschlag aufzufassen sein sollten, zurückgetreten. Wollen SIe das nähere gef. aus den Beilagen entnehmen, welche ich Sie nach gemachtem Gebrauche mir wieder zuzustellen bitte. Unter diesen Umständen erheischt die Wetli'sche Angelegenheit einen beförderlichen Zusammentritt des Gott| hardausschusses nicht.
Die nationalräthliche Geschäftsberichtscommission hat sich vertagt & wird künftigen Samstag wieder in Bern zusammen treffen. Ich werde dannzumal die Unterredungen mit den Mitgliedern des Bundesrathes in Sachen der Alpenbahnfrage welche ich schon letzte Woche in sehr umfänglicher Weise gepflogen, fortsetzen & in Folge dessen um so eher in den Stand gesetzt sein, dem Gotthardausschusse einen zuverlässigen Bericht über die daherige Situation zu erstatten.
Angesichts dieser Sachlage scheint mir die Sitzung des Gotthardausschusses auf Freitag vor Pfingsten oder auf einen geeigneten Tag der Pfingst| woche verschoben werden zu sollen.
Daß die gegenwärtige politische Situation im Ctn. Luzern Sie nicht besonders dazu ermuntern konnte, wieder in die Regierung einzutreten, begreife ich vollkommen. Desto verdienstlicher ist es, daß Sie sich gleichwohl dazu entschlossen. Ich befreue mich, bald Gelegenheit zu erhalten, Ihnen auch mündlich dafür zu danken.
In ausgezeichneter Hochachtung
Ihr freundschaftlich ergebene
Dr A Escher
Zürich
27 Mai 67