Hochgeachteter Herr Präsident!
Empfangen Sie meinen besten Dank für die telegraphische Mittheilung von gestern Abend. Die große Mehrheit, mit welcher der Antrag des Regierungs rathes angenommen worden ist, hat mich freudig überrascht. –
Es gereicht mir hinwider zum Vergnügen Ihnen mittheilen zu können, daß eine Anzahl der angesehendsten Männer heute Abend den Antrag für eine Betheiligung der Stadtgemeinde Luzern mit 800,000 fs. unterzeichnet hat.
Mehrere Bürger wollten den Antrag auf eine Million stellen; da aber Andere hiegegen Bedenken hatten & | ihre Unterschrift von einer mäßigen Reduktion abhängig machten, ver einigte man sich auf die 800,000 fs. –
Der Antrag wird nun sofort dem Stadtrathe eingereicht, der denselben mit seinem Gutachten der Gemeinde vorlegen muß. Indem solche Anträge laut Gemeindeorganisation 14 Tage vor der Gemeindeversammlung einge reicht sein müßen, wird nun voraus sichtlich die Gemeindeversammlung den 5. Nov. stattfinden. Hoffen wir, daß er über den stadträthlichen Antrag den Sieg davon tragen werde. –
Indem ich mir erlaube, diesen Zeilen noch einen Brief des Hrn. Landammann Styger beizufügen, benütze ich diesen Anlaß, Sie neuerdings meiner| ausgezeichnetsten Hochachtung zu ver sichern.
Ihr freundschaftlich ergebener
J. Zingg.
Luzern , d. 20 8ber 65.