Hochverehrter Herr & Freund!
Vor allem spreche ich in Erwiederung Ihres Schreibens vom 23. dß. meine lebhafte Freude über den glücklichen Fortgang Ihrer Cur aus. Dabei richte ich die eindringliche Bitte an Sie, dieselbe nicht zu beendigen, bevor der Arzt es gestattet, & nach abgeschlossener Cur noch einige Zeit fern von den Geschäften zu bleiben. Sie wissen, wie sehr wir Sie entbehren, wenn Sie fern von uns sind: die gänzliche Wiederherstellung Ihrer Gesundheit liegt uns aber vor allem Andern am Herzen.
Ich theile vollkommen Ihre Ansicht, daß mit der Frankfurterfinanz | in Sachen der N.O.B. erst angebunden werden soll, wenn es sich herausstellen sollte, daß mit der Pariserfinanz nichts zu machen sei, weil man sonst in der That Gefahr laufen würde, sich zwischen zwei Stühlen niederzusetzen. Hr. Coutin, der gestern von Paris hier eingetroffen ist, hat Hrn. E. Escher die Stimmung der Pariserfinanz als eine für die N.O.B. günstige geschildert. Es ist dieß unter den gegenwärtig in Frankreich obwaltenden schwierigen Verhältnissen doppelt bemerkenswerth. Übrigens wird nun ohne Verzug darauf hinzuwirken sein, daß man aus dem Bereiche der Redensarten auf den festen Boden der Stipulationen gelange.
Das Protokoll der internationalen Conferenz anlangend halte ich | mit Ihnen dafür, daß man nach Lage der Dinge damit zufrieden sein kann. Ich denke an eine ähnliche Finanzcombination für die G.B., wie sie für die N.O.B. in Aussicht genommen ist.
Und nun muß ich schließen. In ein Paar Minuten soll ich zu einer weitern Conferenz mit der Aargauischen Südbahn (vertreten durch die 3 Ihnen bekannten Herren & Nationalrath Suter!) abreisen. Es handelt sich darum, neue Schwierigkeiten, die von dieser Seite her erhoben werden, wo möglich zu beseitigen.
Mit warmen Wünschen für das Gelingen Ihrer Cur & in freundschaftlicher Hochachtung
ganz Ihr
Dr A Escher
Zürich
25. VI. 77.