Bern d. 22. Sept. 63.
Mein lieber Freund!
Da Hr. G. schon verreist ist, so will ich Dir noch Einiges direkt mittheilen. Das Kapital der proj. Bank ist auf 60. Mill. angeschlagen; die 2. französischen Kassen, deren Namen ich nicht genau kenne, sind nicht direkt betheiligt, sondern haben sich nur zum Vertrieb der Aktien engagirt; Sts Direktorium noch nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich; Peyer nicht dabei, dagegen Schultheß in Zürich; aus andern Kantonen sonst wenige; Hottinger nicht betheiligt; endlich, wie mir mein mitbetheiligter Gewährsmann F. versichert, die Sache noch keineswegs fertig, was sich jedenfalls noch einige Zeit verziehen werde.
Die Sache ist immerhin ernst genug; denn ich traue dieser Societät wenig Gutes zu. Eine Betheiligung bei der Sache würde ich jedem Freund | &. Euch am allermeisten abrathen.
F. sagte, die Franzosen seien sehr entgegenkommend gewesen &. haben eine ganz schweiz. Verwaltung concedirt!
Daß wir die Wahl der Gesandten nach Turin gestern verschoben, ist Dir, sowi ein Theil der Gründe bekannt. Bei den jetzt drohenden Konstellationen wird es gut sein, die künftige Phisiognomie der Bundesversammlung bezüglich der Frage einer Ersatzwahl etwas zu studiren, bevor man hier eine Vacanz eintreten läßt.
In steter Freundschaft grüßt Dich
Dein
Jb. Dubs.