Bern den 7 Febr 1858.
Mein lieber Freund!
Gestern ist die Beschwerde v. St Gallen eingekommen; allein sie enthält bloß (auf einer einzigen Seite) eine Wiederholung des Satzes, daß durch jene Vertrags Clausel die Rechte andrer Schw. Eisenbahnen verletzt werden; dieß brauche keine Begründung. Gar keine Motivirung! – Beigefügt ist, daß die Union Suisse nun eine Abschrift dieses Vertrages habe.
Vor einiger Zeit schrieb ich in Bezug auf die Streitigkeiten unsrer Eisenbahnen an Consul Hirzel mit der Anfrage, wie diese Verhältniße in Deutschland geordnet werden, in wie weit der Staat eingreife us. w. Ich erhielt nun beiliegenden Brief. Es kommt darin eine starke Stelle vor, die ich sehr mißbillige; aber ich bitte dich ihn nichts merken zu laßen, da er natürlich nicht annahm, daß ich den Brief dir mittheile. Du weißt, daß er im übrigen durchaus kein Gegner der Nordostbahn ist. In seinen Bemerkungen ist einiges, das in der Schweiz sehr populär seyn dürfte. – Hr St. soll heute in Zürich seyn. Letzthin war Hr Trog bei mir u sagte, er sey soviel als sicher, daß das Circular Schreiben von dem ich Dir meldete, von ihm ausgegangen sey | u die Central Bahn beabsichtige, einen offnen u großartigen Kampf über die Stellung des Hrn St. in Eisenbahnsachen zu beginnen. Du wirst wohl bald Eröffnungen darüber erhalten. –
Herzlich grüßend
Dein
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