Hochgeehrtester Herr & Freund!
Vom Wallensee aus ist einige Unverschämtheit eher erlaubt, weßhalb ich eine Unterlaßung nachhole. – Die St. Galler machen uns von dahinten allerlei Schwierigkeiten in Eisenbahndingen, weil sie dencken «durch diese hohle Gasse muß sie kommen» Bei Ragatz muß unsre Eisenbahn vorbei und da möchten sie allerlei erkaufen, besonders da ihnen die Zürcherlinie nicht recht ist da unten in der Hauptstadt. –
Wenn Sie daher bei Anlaß der Einmündung der Wylerbahn in Ihre Zürcher Ihnen eine Zurede hielten über den christlichen Satz: «Was Du willst daß Dir die Leute thun sollen, das thu Ihnen auch» und zwar| mit einer deutlichen Anzeige, daß wenn man einer Linie Zürich–Chur und überhaupt den Bahnbestrebungen Bündens zu viele unnöthige Clauseln in den Weg lege, man für Roschach–Wyler auch solche aus Reziprozitaet finden werde; – so würden Sie die armen Leute von dahinten äußerst verbinden. Es kostet nichts und bei Wyl sind die St. Galler sehr leicht zu curiren. Entschuldigen Sie diese Andeutung, aber da ich morgen in Ragatz «vereinbaren» soll, so wird's mir etwas unheimlich, sobald ich die Bündnerblätter lese und Anderes bedencke. –
Wir landen – daher nur die freundschaftlichsten Grüße von
Ihrem
egbsten
A R Planta
Auf dem See den 1sten Dezbr